Kurzinfo:
Wer sich mit dem Planen, Bauen und Sanieren von
Gebäuden befasst, kommt nicht mehr daran vorbei: Das
neue
Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz GEIG
ist seit dem 25. März 2021 in Kraft. Es verpflichtet
Bauherren und Eigentümer ihre Parkplätze
gegebenenfalls für das Laden von E-Autos
auszustatten. Der Bund und die Wirtschaft locken
zudem mit Fördergeldern. Die Politik beeilt sich,
die rechtlichen Grundlagen zu schaffen. Ist die
Elektromobilität auch die Antwort für mehr
Klimaschutz? Unsere Momentaufnahme
berichtet aus Politik,
Wirtschaft, Forschung und Verbraucherinformation.
1. Auf der Suche
nach "Elektromobilität"
Ganz früh, noch
vor sieben Uhr schalte ich heute den Computer
ein. Ich bin doch gespannt, was mir Google.de
zum Suchbegriff "Elektromobilität" anzeigt! Und
richtig! Wie erwartet, lauter Anzeigen! Gestern
Nachmittag war noch die Politik ganz vorne - die
Grünen im Bundestag. Doch heute führt die
Wirtschaft das Rennen um Leser, die sich zur
Elektromobilität informieren wollen:
-
Die Mobilität der Zukunft - verheißt
Bosch: "Für ein völlig neues Fahrgefühl:
dynamisch, geräuscharm und effizient. Jetzt
informieren! Die Qualitäten des Fahrens mit
Strom: Geschmeidigkeit, lokale Emissionsfreiheit
und Kraft! Hohe Effizienz. Ressourcenschonend.
Klimaneutral. Nachhaltig. CO2-reduziertes
Fahren." Wer dazu mehr erfahren will, gelangt
auf Mausklick zum batterieelektrischen Antrieb:
"Das Elektrofahrzeug nimmt Fahrt auf." es
vereint "Fahrspaß, Effizienz,
Umweltbewusstsein..."
-
Mehr Elektromobilität - weniger Abgase, Lärm und
Staus - verspricht die
Bundestagsfraktion: "Wir Grüne im Bundestag
setzen uns für eine Förderung von Elektroautos
ein. Der Verkehr ist für ein Fünftel der
Treibhausgasemissionen verantwortlich. Weniger
Staus. Weniger Lärm." Der Klick auf ihre
Webseiten zeigt auch gleich die
Lieblingsfahrzeuge der Grünen: Das Fahrrad und
der öffentliche Verkehr. Sie wollen mehr grüne
Mobilität und weniger Abgase, Lärm und Staus.
Sie wollen Autos, die sauber und sicher
unterwegs sind. Auf der Schiene und im
Öffentlichen Nahverkehr wollen sie gute
Angebote...
-
Moderne Elektromobilität - Mobilität der Zukunft
- mit dieser Perspektive lockt das
Oldenburger Unternehmen EWE Go GmbH
Geschäftskunden an: "Schon heute bieten wir
Lösungen für die Mobilität der Zukunft. Starten
Sie mit uns durch! In zahlreichen Projekten
konnten wir unsere Mobilitätsstrategien unter
Beweis stellen." Der Klick auf ihre Webseite
verrät was dies konkret bedeutet. Es sind
Konzepte und Maßnahmen in folgenden Bereichen:
intelligente Ladepunkte und öffentliche
Ladestationen, Standortanalyse und Anleitungen
für Ihren Einstieg in die Elektromobilität,
Machbarkeitsanalyse der Elektrifizierung der
Flotte sowie die Vorbereitung und Umsetzung von
Ladelösungen. Und damit sind wir schon beim GEIG
- das neue
Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz.
zu dem Interessierte in unserem Portal unter
www.GEIG-online.de den Gesetzestext und
Informationen finden.
-
Das Gesamtkonzept von Porsche - Elektromobilität
von Porsche - das Stuttgarter
Unternehmen führt uns mit einem Klick direkt zum
neuen Taycan-Modell. Dieses Elektroauto vereint
laut Hersteller "Maximalen Fahrspaß, durchdachte
Ladeinfrastruktur und zukunftsweisende
Konnektivität." Wie es aussieht, könnte es aus
einem Film stammen, der im nächsten Jahrhundert
spielt. Ich muss zugeben, dass mir die Farbe
gefällt. Der stolze Preis von über 83.000 Euro
kann sich allerdings auch sehen lassen und
bringt das Auto außerhalb meiner Reichweite!
-
Elektromobilität in Deutschland - das
Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) muss keine
Anzeigen schalten. Seine Webseiten zeigt
Google.de sowieso ganz vorne an, wenn auch nach
Wikipedia. Laut BMWi ist Elektromobilität
"weltweit der Schlüssel klimafreundlicher
Mobilität." Der Klick auf die entsprechende
Webseite erinnert u. a. daran, dass die
Bundesregierung bereits 2016 ein Maßnahmenpaket
zur Förderung der Elektromobilität geschnürt
hat. Dieses würde ständig erweitert und
angepasst. Dazu gehörten die Kaufprämie für
Elektroautos (Umweltbonus inklusive der bis Ende
2021 befristeten Innovationsprämie), der Ausbau
der Ladeinfrastruktur und ein
Beschaffungsprogramm für die öffentliche Hand.
Ganz neu ist die Absicht der Bundesregierund ein
neues Schnellladenetz zu unterstützen mit 1.000
zusätzlichen Schnellladehubs. Die rechtliche
Grundlage dazu bietet das neue Gesetz, doch dazu
mehr im nächsten Abschnitt.

2.
Schnellladegesetz (SchnellLG) verabschiedet
"Rechtsgrundlage
für Ausschreibung von 1.000-Schnellladehubs
steht!" verkündet das Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) am 21.
Mai 2021 die erfreuliche Nachricht. Das "Gesetz
zur Bereitstellung flächendeckender
Schnellladeinfrastruktur für reine
Batterieelektrofahrzeuge", kurz
Schnellladegesetz (SchnellLG), hat der Bundestag
soeben verabschiedet. Mit dem Gesetz schafft das
BMVI die Rechtsgrundlage für den gezielten
Ausbau eines deutschlandweiten Netzes von
Schnellladepunkten: "Mit 1.000 zusätzlichen
Schnellladehubs soll ein engmaschiges
Schnellladeinfrastruktur-Netz entstehen, das
garantiert, dass die Nachfrage bei steigenden
Zulassungszahlen von E-Fahrzeugen auch zu
Spitzenzeiten und an bisher unwirtschaftlichen
Standorten gedeckt werden kann."
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Schnellladegesetz (SchnellLG) verabschiedet

3.
Verkehrspolitik im Fokus: Bundestag stimmt ab
Debatte und
Abstimmung wird direkt übertragen
Termin: Do., 24. Juni 2021,
21.50 Uhr
Der
Bundestag debattiert zu den Anträgen der FDP zur
Umwelt- und Verkehrspolitik. Themen sind
"Nachhaltigkeit durch Innovation",
"Technologieoffenheit wahren – Elektromobilität
nicht mit Euro 7 durch die Hintertür erzwingen"
(Drucksache
19/24640). Der Verkehrsausschuss wird dazu
auch eine Beschlussempfehlung vorlegen. Die
Bundestags-Abgeordneten stimmen auch über die
Vorlage "Luftreinhaltung im Straßenverkehr –
Ökonomisch, ökologisch und sozial" ab (Drucksache
19/1693). Dazu liegt auch bereits die
Beschlussempfehlung des Verkehrsausschusses vor.
(Drucksache
19/5581).
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Verkehrspolitik im Fokus: Bundestag stimmt ab

4.
VDI-Verbrauchertipp: Was muss ich beim Kauf von
E-Autos beachten?
Der VDI Verein
Deutscher Ingenieure e.V., mit Sitz Düsseldorf,
gibt auch zur Elektromobilität Verbrauchertipps
heraus. Noch
unentschlossene Interessierten können dieses praktisches
Hilfsmittel zum E-Auto kaufen nutzen. Es
bringt Verbrauchseinschätzungen in puncto
Reichweite, Informationen zu Anträgen,
Stromverbrauch und Ladezeiten. Tatsache ist:
Immer mehr Menschen überlegen, ein E-Auto zu
kaufen. Denn Anreize - als Zuschüssen und
Steuererleichterungen - klingen recht
verlockend. Hemmend wirken Aspekte wie
Reichweite und Laden, besonders unterwegs.
Noch Kaufunentschlossene können die
Verbrauchertipps "Elektromobilität - Hinweise
und Planungshilfen zum Kaufen und Laden von
Elektroautos" nutzen. Anhand von
verschiedenen Beispielautos könne sie sich ausrechnen, was sie
an Ladeleistung und Kosten erwarten würde.
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VDI-Verbrauchertipp: Was muss ich beim Kauf
von E-Autos beachten?

5.
E-Autos 2030: Elektromobilität senkt
Haushaltsstrompreise
Kohlendioxid vermeiden und Geld sparen: Dieser scheinbare Widerspruch könnte
sich durch die Elektromobilität vielleicht auflösen, stellt die Fraunhofer-Einrichtung
für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG, Bochum, fest. Ihre
Wissenschaftler untersuchten gemeinsam mit dem
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, wie sich die
Strompreise für Privathaushalte im Jahr 2030 ändern, wenn die Zahl der privaten
Elektrofahrzeuge weiterhin steigt. Wie das IEG berichtet, zeigen die Simulationen einen robusten Trend:
Bei einer Gesamtanzahl von 4 Millionen Elektrofahrzeugen in Deutschland und
einer lokalen Durchdringungsrate von 30 Prozent Elektrofahrzeugen am gesamten
Bestand privater Pkw in einem Netzgebiet könnten die Verbraucherpreise im
Vergleich zu einem System ohne Elektromobilität im Jahre 2030 um rund 3,5
Prozent sinken.
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IEG: E-Autos 2030: Elektromobilität senkt
Haushaltsstrompreise
Redaktion: Melita Tuschinski,
Dipl.-Ing./UT, Freie Architektin, Stuttgart,
Herausgeberin Experten-Portal
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